Sonntag, 18. Oktober 2015
Die Ehe neu definieren
Die Liebe des Lebens finden.. Ab wann trifft diese Aussage zu?
Meine Eltern sind nun bereits 25 Jahre miteinander verheiratet. Mein ganzes Leben und noch zwei weitere Jahren haben diese beiden Menschen gemeinsam ihren Weg mit all seinen Höhen und Tiefen bestritten. Sie kennen sich gegenseitig wahrscheinlich genauso gut, wie sich selbst, nehmen die Marotten des Anderen mal mehr, mal weniger tolerant hin und sind stets füreinander da - im Alltag sowie in den außergewöhnlichsten Momenten.
In guten wie in schlechten Zeit, in Krankheit und Gesundheit - das haben sie erfüllt. Und bis, dass der Tod sie scheidet? - das wird die Zukunft zeigen. Doch wenn ich bedenke, wie viele Scheidungen und allein Erziehende ich in den Familien meines Freundeskreises erlebt habe, empfinde ich 25 Jahre Ehe als einen Meilenstein und einen echten Liebesbeweis. In meiner Kindheit und Jugend bis hin zum erwachsen werden habe ich gesehen, dass es auch jede Menge Arbeit ist, eine intakte Ehe zu pflegen. Umso größer ist mein Respekt vor diesen 25 Jahren der Gemeinsamkeit. Da komme ich fast nicht umhin, der Legende zweier Menschen, die füreinander geschaffen sind, meinen Glauben zu schenken. Und es hat doch auch etwas tröstliches, sich seiner Überzeugung hinzugeben, dass da draußen irgendwo der/die Eine wartet, für den man bestimmt ist.
Aber wollen die Menschen der modernen Gesellschaft heute überhaupt noch den Partner fürs Leben finden? Ist es noch erstrebenswert, einen Bund bis zum Tod einzugehen? In einer Welt, wo die Wissenschaft nach dem Rezept für das ewige Leben forscht?
Wie fühlt es sich an, den Seelenverwandten gefunden zu haben? Ist es das Gefühl, dass man ohne den Anderen nicht leben kann? Als wären zwei Menschen plötzlich ein Mensch und wenn der Eine stirbt, kann der Andere gleichsam nicht existierten.
Was hat es dann damit auf sich, dass jeder Mensch nicht nur einen Seelenverwandten haben soll? Liebt man dann plötzlich nicht nur einen Menschen und wie lässt sich das mit der traditionellen Ehe vereinbaren?
In der Ehe geht es vor allem darum, sich gegenseitig zu respektieren und zu ergänzen. Die moderne Gesellschaft impliziert jedoch individuelle Selbstverwirklichung und Karriereorientierung. Die Emanzipation rückt unweigerlich ein Konkurrenzdenken zwischen Mann und Frau ins Licht. Häusliche und berufliche Aufgaben und Pflichten sind nicht mehr klar verteilt und auch wenn ich dafür bin, dass der Mann ebenso die Rolle der Frau, wie die Frau die Rolle des Mannes übernehmen sollte, muss sich die Ehe in dieser Hinsicht auch neu definieren?
Der Mensch hat sich in seiner gesellschaftlichen Ordnung weiterentwickelt. Sollten sich die traditionellen Werte dann nicht auch weiterentwickeln? Wenn der Mann die Kinder hüten und die Frau das Geld nach Hause bringen kann, warum können dann gleichgeschlechtliche Paare nicht heiraten?
Und was hat es mit dem Sex vor der Ehe auf sich?
Ich finde die Vorstellung, auf den Einen zu warten und es nur mit ihm zu tun, sehr romantisch und durchaus nachvollziehbar. Aber was ist der Hintergrund dazu? Angenommen, man hat es nie getan und tut es dann mit dem frisch angetrauten Ehemann: Was ist, wenn die Chemie nicht stimmt? Soll es dann so sein? In der Seele vereint, aber körperlich nicht zusammengehörend?! Kann das trotzdem der Richtige, der für mich Vorgesehene sein?

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Dienstag, 29. September 2015
6 - Halten sich Männer eine andere Frau warm?
In ein paar Tagen habe ich ein Date.
Ich kenne ihn schon eine ganze Weile, aber sehr oft getroffen haben wir uns noch nicht. Obwohl wir in regelmäßigem Kontakt stehen, sind wir beide zeitlich so sehr eingebunden, dass es einfach nie so richtig hinhauen wollte, mit dem verabreden. Doch nun steht endlich der fixe "Termin" und ich komme nicht umhin, mich einmal mehr zu fragen, was das zwischen uns eigentlich ist.
Am Anfang unserer "Beziehung" haben wir uns ganz klar mit dem Gedanken verabredet, dass vielleicht mehr aus uns werden könnte. Wir verstehen uns echt super und können über alles reden. Beide sind wir sportlich unterwegs und er ist gebildet, sodass man auch über das Weltgeschehen debattieren kann. Außerdem mag ich die Art, wie er sich in seinen Job hineinhängt. Er steht voll hinter dem, was er tut und arbeitet hart daran, seine Ziele zu erreichen. Und mir hat er zu verstehen gegeben, dass er mich für eine außergewöhnliche und interessante Frau hält. Doch als das mit uns irgendwie nicht vorankam, da habe ich schon gedacht, dass er das nur aus Höflichkeit gesagt hat. Irgendwie wollte der Kontakt zwischen uns aber nicht abbrechen, auch wenn er in der Zwischenzeit wieder mit seiner Exfreundin zusammengekommen ist.
In den letzten Wochen hören wir fast täglich etwas voneinander und er sagt mir immer wieder, wie schön er es findet, dass wir uns in Zukunft häufiger sehen werden, wenn sein neuer Arbeitsplatz in meiner Nähe ist und dass er sich auf unsere baldige Verabredung freut.
Ich freue mich auch - und ich bin total verwirrt. Ist die On-Off- Beziehung mit seiner (Ex)Freundin jetzt wieder vom Tisch, oder sieht er in mir nur eine gute Bekannte?
Ich habe ihm immer wieder Raum gegeben, den Kontakt zwischen uns abbrechen zu lassen, doch das hat er nicht getan und so glaube ich nicht mehr, dass er nur nett sein will. Aber es ist auch offensichtlich, dass wir uns als "nur Freunde" ein bisschen zu sehr mögen. Oder bilde ich mir das ein?
Halten sich Männer eine andere Frau warm, um sich in Sicherheit zu wägen, wenn es mit der einen nicht klappt? Und wer bin ich dann in diesem Kuddelmuddel - die, mit der es vielleicht nicht klappt, oder die, die er sich warm hält?
Ich weiß, dass er sich eine feste Partnerschaft wünscht und Familie geht ihm über alles. Haben Männer so etwas wie eine biologische Uhr? Ist die beste Zeit für seine Zukunftsplanung jetzt und deswegen hat er es mit seiner Ex noch einmal versucht?
Warum "versucht" man es eigentlich überhaupt noch einmal mit dem/der Ex? Mit meinen Exfreunden war aus gutem Grund Schluss und mit denen würde ich es kein zweites Mal versuchen.
Sollte ich ihn einfach fragen, was das zwischen uns ist und wo das eventuell irgendwann mal hinführt? Und wenn ich das tue, wie stelle ich das an?
Ich bin doch sonst im Umgang mit Worten nicht auf den Kopf gefallen, warum frage ich ihn nicht einfach?
Nehme ich das vielleicht alles zu ernst und er will sich lediglich einen schönen Tag mit einer Bekannten machen?!
Es kann ja sein, dass er in mir nichts mehr als eine gute Freundin sieht und ich zu viel interpretiere.
Ich bin mir ja auch gar nicht sicher, ob ich verliebt in ihn bin. Dafür haben wir uns zu selten gesehen. Aber wenn wir uns gesehen haben, dann hat mein Herz ganz komische Hüpfer gemacht.

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Freitag, 25. September 2015
5 - Sex mit sich selbst
Beim Ballett muss man seinen Körper ganz genau kennen. Der Blick in den Spiegel verrät den kleinsten Haltungsfehler. Ich weiß genau, wie viele Drehungen ich schaffe, bevor ich die Orientierung verliere. Ich weiß auch, dass meine Knöchel nicht die Stärksten sind und ich daran kontinuierlich arbeiten muss. Dafür habe ich eine außergewöhnliche Begabung für Spitze. Während andere Tänzer stundenlang sich quälend ihre Muskeln und Bänder dehnen müssen, ist mir die Beweglichkeit in die Wiege gelegt.
Ich kenne meinen Körper also sehr gut - oder etwa nicht?
Ein Kommentar hat mich an dieser bisherigen Überzeugung zweifeln lassen. Denn sexuell habe ich tatsächlich keine Ahnung, was meinen Körper angeht. Darüber weiß ich echt nichts von mir und ich habe bisher noch nie versucht, etwas herauszufinden. Sicher weiß ich, ob es mir gefallen hat oder nicht, wenn ein Partner mich an einer bestimmten Stelle berührte, aber im Grunde habe ich ihn immer machen lassen, in der Annahme, dass Er mit der Erfahrung schon wüsste, worauf eine Frau so steht und bisher habe ich noch keine Situation gehabt, in der etwas geschehen ist, das ich gar nicht leiden konnte.
Zu wissen, was man selbst mag und was nicht, das hat der Kommentar als sehr wichtig deklariert, was mich zu der Frage bringt: Wie bekomme ich heraus, was ich mag und was nicht?
Sex mit sich selbst könnte die Lösung sein, aber darin habe ich auch keinen blassen Schimmer. Ist das eigenartig, dass ich mit 23 Jahren noch nie an mir selbst herumgespielt habe? Ich hatte einfach irgendwie noch nie das Bedürfnis danach und ich kann es mir auch nicht so recht vorstellen. Ich weiß, was die Kerle tun, wenn sie es tun, aber wie macht das eine Frau ( Wenn sie nicht gerade Dildo benutzt)? Benutzen Frauen Pornos, um "in Fahrt" zu kommen? Mit diesen Filmen kann ich nichts anfangen. Vollkommen realitätsfremde Stories, die immer und immer wieder zum selben Ergebnis führen.
Oder soll ich mir einfach eine heißen Typen zusammenphantasieren?
So oder so scheine ich in zweierlei Hinsicht eine Jungfrau zu sein und ich gehe mit der Einschätzung konform, bevor ich einen Mann die Verantwortung über mein Lustempfinden überlasse, sollte ich wohl besser selbst herausfinden, was ich eigentlich gerne habe und was nicht.
In meiner Jugend habe ich immer diese Magazine wie die "Bravo" oder die "Mädchen" gelesen. Hin und wieder verwiesen die Redakteure auf die Möglichkeit, vor dem ersten Sex mit seinem Partner erst einmal Petting zu machen. Macht man das im Erwachsenen Alter auch noch? Einfach, um sich besser kennen zulernen? Und wie lange warten Paare eigentlich heutzutage, bis sie das erste Mal miteinander schlafen?

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