Sonntag, 22. November 2015
10 - Auf Wolke minus sieben
thevirgin, 10:28h
Seit knapp zwei Wochen bin ich endlich mit meiner mehr oder weniger schon längeren Bekanntschaft endlich zusammen. Wir haben quasi festgestellt, dass unsere Sympathie füreinander bisher nur durch die räumliche Trennung gehemmt wurde und nun, da wir uns regelmäßig sehen konnten und können, ist diese Sympathie rasch angewachsen. In den ersten Tagen fühlte ich mich geradezu berauscht von meinen Gefühlen, die Einen nicht still sitzen lässt, die Farben der Jahreszeit kräftiger und leuchtender erscheinen lässt und das Leben insgesamt ein wenig aufregender macht. Und doch bekam meine noch sehr frische Beziehung jetzt schon einen Dämpfer, der mich eher auf Wolke minus sieben katapultiert, als in die obereren Regionen.
Mein Liebster weiß von dem Umstand meiner Jungfräulichkeit. Er ist ein paar Jahre älter als ich und hat auf diesem Gebiet natürlich Erfahrung, dass es mir wichtig war, dass er weiß, wie es damit bei mir steht. Sein Verständnis ist mir sicher und bisher fühle ich mich von seiner Seite in keinster Weise unter Druck gesetzt. Den Druck üben eher meine Freundinnen aus.
"Männer brauchen Sex." - sagen sie und auch wenn das meine Worte sind, dann ist ihre Aussage im Sinne so: "Tue es jetzt endlich, verdammt noch einmal!!!".
Doch selbst wenn ich keine Jungfrau wäre, würde ich nichts überstürzen wollen, was mich zu der Frage führt, wie lange das moderne Durchschnittspaar mit dem ersten Sex wartet? Gibt es da eine Deadline, bis wann man es miteinander gemacht haben sollte und wie entscheidet man, wann der richtige Zeitpunkt gekommen ist?
"Stell dir mal vor, du wartest bis zu eurer Hochzeitsnacht mit dem Sex und dann stellt ihr fest, dass die Chemie zwischen euch gar nicht stimmt, was machst du dann?", erklärt mir eine Freundin und spätestens jetzt bin ich total verwirrt. Bedeutet das also, wenn ich mit meinem Freund schlafe und es macht ihm keinen Spaß, dann verlässt er mich wieder? Na wenn das mal keinen Druck ausübt.. Ist Liebe dann nichts weiter als ein körperliches Zusammengehörigkeitsgefühl? Ist mein Seelenverwandter im Grunde nur ein guter Sexpartner? Und was machen die Paare, die tatsächlich bis zur Hochzeitsnacht warten? Ich kann mir nicht vorstellen, dass die sich deswegen wieder scheiden lassen.
Nehmen wir mal an, ich schlafe jetzt mit meinem Freund, woher weiß ich, dass es gut für ihn war und was kann man es tun, wenn es eben nicht gut war?
Ich habe es also geschafft, mich gleich zu Anfang meiner neuen Beziehung wieder total fertig zu machen, dass in mir der Wunsch aufkeimt, es eigentlich nur hinter mir haben zu wollen. Doch so möchte ich nicht an mein erstes Mal herangehen. Ich will keinen großen Auftritt mit festgelegtem Datum, Kerzen und Tamtam, aber es soll auch keine auferlegte Bürde darstellen, die es gilt, loszuwerden.
Ich weigere mich zu glauben, dass man eine gute Beziehung nur über guten Sex definiert. Trotzdem schwirrt mir nun stets im Hinterkopf umher, dass es essentiell wichtig sein könnte.
Mein Liebster weiß von dem Umstand meiner Jungfräulichkeit. Er ist ein paar Jahre älter als ich und hat auf diesem Gebiet natürlich Erfahrung, dass es mir wichtig war, dass er weiß, wie es damit bei mir steht. Sein Verständnis ist mir sicher und bisher fühle ich mich von seiner Seite in keinster Weise unter Druck gesetzt. Den Druck üben eher meine Freundinnen aus.
"Männer brauchen Sex." - sagen sie und auch wenn das meine Worte sind, dann ist ihre Aussage im Sinne so: "Tue es jetzt endlich, verdammt noch einmal!!!".
Doch selbst wenn ich keine Jungfrau wäre, würde ich nichts überstürzen wollen, was mich zu der Frage führt, wie lange das moderne Durchschnittspaar mit dem ersten Sex wartet? Gibt es da eine Deadline, bis wann man es miteinander gemacht haben sollte und wie entscheidet man, wann der richtige Zeitpunkt gekommen ist?
"Stell dir mal vor, du wartest bis zu eurer Hochzeitsnacht mit dem Sex und dann stellt ihr fest, dass die Chemie zwischen euch gar nicht stimmt, was machst du dann?", erklärt mir eine Freundin und spätestens jetzt bin ich total verwirrt. Bedeutet das also, wenn ich mit meinem Freund schlafe und es macht ihm keinen Spaß, dann verlässt er mich wieder? Na wenn das mal keinen Druck ausübt.. Ist Liebe dann nichts weiter als ein körperliches Zusammengehörigkeitsgefühl? Ist mein Seelenverwandter im Grunde nur ein guter Sexpartner? Und was machen die Paare, die tatsächlich bis zur Hochzeitsnacht warten? Ich kann mir nicht vorstellen, dass die sich deswegen wieder scheiden lassen.
Nehmen wir mal an, ich schlafe jetzt mit meinem Freund, woher weiß ich, dass es gut für ihn war und was kann man es tun, wenn es eben nicht gut war?
Ich habe es also geschafft, mich gleich zu Anfang meiner neuen Beziehung wieder total fertig zu machen, dass in mir der Wunsch aufkeimt, es eigentlich nur hinter mir haben zu wollen. Doch so möchte ich nicht an mein erstes Mal herangehen. Ich will keinen großen Auftritt mit festgelegtem Datum, Kerzen und Tamtam, aber es soll auch keine auferlegte Bürde darstellen, die es gilt, loszuwerden.
Ich weigere mich zu glauben, dass man eine gute Beziehung nur über guten Sex definiert. Trotzdem schwirrt mir nun stets im Hinterkopf umher, dass es essentiell wichtig sein könnte.
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birgitdiestarke,
Sonntag, 22. November 2015, 11:58
Lass dich nicht verrückt machen von deinen Freundinnen. Wenn eine Beziehung nur auf Sex basiert, wird sie ganz bestimmt wieder auseinandergehen. Das ist nur zwischen euch beiden und andere sollten sich da raushalten, das geht die gar nix an. Solange ihr euch gut zusammen fühlt, auf welche Weise auch immer, ist es doch in Ordnung oder?
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thevirgin,
Sonntag, 22. November 2015, 16:34
Danke für deine aufmunternde Worte. Es beruhigt mich ein bisschen, dass es noch eine Andere als die vorherrschende Meinung meiner Mädels gibt.
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Mittwoch, 25. November 2015, 19:33
Liebe thevirgin, über die Jungfräulichkeit gibt es so viele Meinungen, wie es Menschen, Kulturen, Religionen, Weltanschauungen gibt. Respektiere sie als Wertvorstellungen und Erfahrungswerte anderer - worauf es wirklich ankommt, bist Du selbst. Es ist schließlich Dein Körper und Deine Seele - und beides sollte Dir gut vertraut sein.
Was ich verstehe, ist das Reflektieren darüber: Wo, wie, wann und mit wem Du Deine erste Erfahrung teilen möchtest. Allerdings ist das keine Garantie dafür, dass es dann toller, schöner, achtsamer wird als wenn Du das alles ganz spontan entscheidest. Jeder Mensch ist anders, also kann es da kein "richtig" oder "falsch" geben - das wirst Du ohnehin erst im Rückblick beurteilen können, wenn Du die Erfahrung gemacht hast.
Was ich nicht so nachvollziehen kann, ist, dass Mädchen und Frauen sich über ihre Jungfräulichkeit definieren.
Sie ist nur ein Teil ihrer selbst, nicht mehr und nicht weniger. Ob jemand (noch) Jungfrau ist, macht ihn/sie nicht wertvoller oder weniger achtbar.
Nachwort: Das "erste Mal" nicht nach Kriterien wie "gut" oder "nicht gut" beurteilen, sondern als eine Erfahrung, die man so noch nicht gemacht hat: Wie das erste Mal zu fliegen, im Meer zu schwimmen, den ersten Kuss, das erste Mal ein Auto zu fahren ...
Was ich verstehe, ist das Reflektieren darüber: Wo, wie, wann und mit wem Du Deine erste Erfahrung teilen möchtest. Allerdings ist das keine Garantie dafür, dass es dann toller, schöner, achtsamer wird als wenn Du das alles ganz spontan entscheidest. Jeder Mensch ist anders, also kann es da kein "richtig" oder "falsch" geben - das wirst Du ohnehin erst im Rückblick beurteilen können, wenn Du die Erfahrung gemacht hast.
Was ich nicht so nachvollziehen kann, ist, dass Mädchen und Frauen sich über ihre Jungfräulichkeit definieren.
Sie ist nur ein Teil ihrer selbst, nicht mehr und nicht weniger. Ob jemand (noch) Jungfrau ist, macht ihn/sie nicht wertvoller oder weniger achtbar.
Nachwort: Das "erste Mal" nicht nach Kriterien wie "gut" oder "nicht gut" beurteilen, sondern als eine Erfahrung, die man so noch nicht gemacht hat: Wie das erste Mal zu fliegen, im Meer zu schwimmen, den ersten Kuss, das erste Mal ein Auto zu fahren ...
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thevirgin,
Donnerstag, 26. November 2015, 17:40
Danke für deine Offenheit, jede erläuterte Sichtweise hilft. Warum die Jungfräulichkeit so ein großes Thema ist, das weiß ich auch nicht so recht. Dabei habe ich aber eher das Gefühl, dass gerade in der westlichen Gesellschaft eine Jungfräulichkeit im erwachsenen Alter weniger geachtet als ungläubig beäugt wird, beim Mann vllt sogar noch mehr als bei einer Frau.
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