Freitag, 25. September 2015
5 - Sex mit sich selbst
Beim Ballett muss man seinen Körper ganz genau kennen. Der Blick in den Spiegel verrät den kleinsten Haltungsfehler. Ich weiß genau, wie viele Drehungen ich schaffe, bevor ich die Orientierung verliere. Ich weiß auch, dass meine Knöchel nicht die Stärksten sind und ich daran kontinuierlich arbeiten muss. Dafür habe ich eine außergewöhnliche Begabung für Spitze. Während andere Tänzer stundenlang sich quälend ihre Muskeln und Bänder dehnen müssen, ist mir die Beweglichkeit in die Wiege gelegt.
Ich kenne meinen Körper also sehr gut - oder etwa nicht?
Ein Kommentar hat mich an dieser bisherigen Überzeugung zweifeln lassen. Denn sexuell habe ich tatsächlich keine Ahnung, was meinen Körper angeht. Darüber weiß ich echt nichts von mir und ich habe bisher noch nie versucht, etwas herauszufinden. Sicher weiß ich, ob es mir gefallen hat oder nicht, wenn ein Partner mich an einer bestimmten Stelle berührte, aber im Grunde habe ich ihn immer machen lassen, in der Annahme, dass Er mit der Erfahrung schon wüsste, worauf eine Frau so steht und bisher habe ich noch keine Situation gehabt, in der etwas geschehen ist, das ich gar nicht leiden konnte.
Zu wissen, was man selbst mag und was nicht, das hat der Kommentar als sehr wichtig deklariert, was mich zu der Frage bringt: Wie bekomme ich heraus, was ich mag und was nicht?
Sex mit sich selbst könnte die Lösung sein, aber darin habe ich auch keinen blassen Schimmer. Ist das eigenartig, dass ich mit 23 Jahren noch nie an mir selbst herumgespielt habe? Ich hatte einfach irgendwie noch nie das Bedürfnis danach und ich kann es mir auch nicht so recht vorstellen. Ich weiß, was die Kerle tun, wenn sie es tun, aber wie macht das eine Frau ( Wenn sie nicht gerade Dildo benutzt)? Benutzen Frauen Pornos, um "in Fahrt" zu kommen? Mit diesen Filmen kann ich nichts anfangen. Vollkommen realitätsfremde Stories, die immer und immer wieder zum selben Ergebnis führen.
Oder soll ich mir einfach eine heißen Typen zusammenphantasieren?
So oder so scheine ich in zweierlei Hinsicht eine Jungfrau zu sein und ich gehe mit der Einschätzung konform, bevor ich einen Mann die Verantwortung über mein Lustempfinden überlasse, sollte ich wohl besser selbst herausfinden, was ich eigentlich gerne habe und was nicht.
In meiner Jugend habe ich immer diese Magazine wie die "Bravo" oder die "Mädchen" gelesen. Hin und wieder verwiesen die Redakteure auf die Möglichkeit, vor dem ersten Sex mit seinem Partner erst einmal Petting zu machen. Macht man das im Erwachsenen Alter auch noch? Einfach, um sich besser kennen zulernen? Und wie lange warten Paare eigentlich heutzutage, bis sie das erste Mal miteinander schlafen?

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Setzen Sie sich nicht unter Druck. Erlaubt ist, was Ihnen gefällt, und in Ihrem eigenen Tempo. Und wenn Sie letztlich sagen, dass Sie davon noch ganz die Finger lassen wollen (im Wortsinne), dann ist das auch in Ordnung.

Sich dem eigenen Körper zu nähern und sich mit ihm eng zu befreunden, habe ich immer wie eine Reise durch eine unbekannte Landschaft aufgefasst. Es gibt dafür keine Regeln oder Techniken. Vielleicht kann es den einen Menschen überfordern, sich gleich mit Spielzeugen oder Filmen auseinander zu setzen, während der andere ganz neugierig ist und kaum erwarten kann, auszuprobieren, was es da so gibt. Aber ich kann Ihnen versichern, dass auch die eigenen Hände, die eigene Haut, die eigenen Augen schon ganz prima sind. Sich selbst anschauen und spüren, ohne dass man sich gleich auf die ganz privaten Körperteile stürzt, ist ein schöner Anfang, der Lust auf mehr machen kann.

Was Filme betrifft, verstehe ich Ihre Abneigung. Ich war ziemlich lange Zeit komplett gegen Pornos, weil ich die alle sehr einseitig gestrickt fand, alle mit einem eher männlichen Blickwinkel, mit fader Story, mit stereotypen Darstellern und der Atmosphäre von schlecht beleuchteten Kellerkulissen. Das ist in der Tat nicht schön. Da kann ich Blue Artichoke Films empfehlen. Ich empfand das, was ich dort gesehen habe, als erfrischend anders, sehr visuell und zwischen den Geschlechtern als sehr ausgewogen.

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Meinung eines Mannes
Also: es ist absolut nichts verwerflich daran das man im alter von 23 noch keine sexuellen Erfahrungen hat. Es ist, zumindest unter Männern allerdings recht ungewöhnlich wenn man noch nie sich selbst erforscht hat. Wie das der weibliche teil sieht kann ich nicht beurteilen ehrlich gesagt. Ich finde es etwas ungewöhnlich, aber schlimm in keinem Fall.

Natürlich ist der sexuelle Spass mit einem Partner schöner wenn man bereits weiss was man mag, aber mit dem richtigen Partner gibt es kein Problem das herauszufinden.

Zu dem "wann sex?". Ich bspw. Hatte bisher 3 Beziehungen, bei der ersten dauerte es mehrere Monate, bei der zweiten dauerte es einen knappen Monat und bei der 3. 3 Wochen. Es liegt immer daran wie bereit man ist und auch ob man sich sicher fühlt. Natürlich ist man in der 1. beziehung bei der es in Frage kommt noch gehemmt, aber bei späteren kann es auch schon schneller geben.
Ich halte nichts von irgendwelchen Regeln wann man wie weit gehen Mann. Das müssen die Partner unter sich wissen und wenn man sich bereit fühlt ist das völlig in Ordnung (auch wenn ich bspw. Sex beim 1. date auch etwas fragwürdig finde.

Ich hoffe ich konnte dir weiterhelfen.

Maxi

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